WESTTOR
Zwei Burgtore?
Bei einer Burg ist alles auf Verteidigung und Schutz ausgerichtet. Ihre natürliche Schwachstelle ist in der Regel das Tor. Geradezu kontra-produktiv erscheint daher die Situation auf Burg Thaur, wo zwei Tor-anlagen die Kräfte der Verteidiger bis auf das Äußerste strapazieren mussten. Der ursprüngliche Zugang zur Kernburg ist nicht eindeutig geklärt. Heute sind an zwei Stellen der Ringmauer Zugänge erkennbar. Über die Vorburg ist das Osttor erreichbar. Vom romanischen Tor zeugen hier noch das tiefe Loch für den Riegelbalken in der Laibung sowie Spur-
rillen an der Schwelle. Das Tor wurde später mit Tuffquadern verstärkt.
In der südlichen Ringmauer liegt das später zugemauerte Westtor.
Hinter der mächtigen Torlaibung lag die überbaute Torkammer, durch
die man in den Burghof gelangte. Die Nutzung des westlichen
Tores ist durch die Anlage von Torturm und Barbakane sowie
die Reparatur der Brücke jedenfalls bis um 1700 belegt.